Mit Kritzeln zum Lernerfolg

Visualisieren

im Unterricht

als Schlüssel zum Lernerfolg

Visualisieren im Unterricht

Visualisierungen im Unterricht

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Bilder sind mächtig. Von ihnen geht eine magische Anziehungskraft aus. Wir leben in einem digitalen Zeitalter, wo man von visuellen Reizen überflutet wird. Bilder und Videos in den modernen Medien unserer Zeit, ob auf dem Handy, im Fernseher oder im Internet, sind ein Dschungel aus Informationen und versteckten Werbebotschaften. Wer visualisieren kann, ist klar im Vorteil.

83 % unserer Wahrnehmung erfolg visuell

Ein Großteil unseres Gehirns ist mit der visuellen Wahrnehmung beschäftigt. Wissenschaftliche Studien zeigen, erstens, dass Bilder schneller im Gehirn erfasst werden als Texte (Bilddominanz bzw. picture superiority effect) und zweitens, dass unser Gehirn sich länger an Bilder erinnert als an Texte. Unser Gehirn liebt einfach Bilder. 

Schnelle_Verarbeitung(1)

Die Kombination aus einem Bild mit Text (Dual Coding Theorie) ermöglicht durch Synergie-Effekte sich den Inhalt noch besser zu merken. Die moderne Lehr-Lern-Forschung fordert und der Erfolg von Werbung zeigt, dass ein bestimmter Inhalt oder ein Werbeslogan sich besonders gut dann gemerkt werden kann, wenn Bild undText mit einer Emotion geschickt miteinander verknüpft werden. Dabei sollen Bild und Text möglichst nahe bei einander stehen. Didaktische Visualisierungen funktionieren wie eine gut gemachte Werbeanzeige: Sie brennen sich in unser Gehirn ein.

Formate

Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Formate bei Visualisierungen im Unterricht: statische und dynamische Visualisierungen. Statische Visualisierung sind unbewegte Bilder. Dynamische Visualisierung sind hingegen bewegte Bilder, wie zum Beispiel Videos oder Animationen.

Tabelle 1: Statische und dynamische Visualisierungen

statische Visualisierungen Statische Visualisierungen
  • Listen,
  • Tabellen,
  • Diagramm,
  • Schema,
  • Mind-map und Concept-map,
  • Advanced Organizer,
  • Informationsgrafiken
  • ...
  • sich entwickelnde Grafik (z.B.: an der Tafel, Flipchart, Whiteboard, Interaktivboard etc.),
  • Animationen,
  • Videos und Filme
  • ...
Visualisierungen können unterschiedlich komplex sein. Sie können aus einem einfachen Elementen bestehen oder aus mehreren Elementen zu einer komplexeren Grafik zusammen gesetzt sein. Gerade bewegte Bilder erzeugen eine besonders magische Anziehungskraft, dem sich der Betrachter kaum entziehen kann.

Funktionen von Visualisierungen in der Schule

Im Unterricht werden Bilder und Grafiken vielseitig genutzt. Auf der einen Seite werden Visualisierungen zielgerichtet von den Lehrerinnen und Lehrer eingesetzt, um zu motivieren, zu veranschaulichen oder um das Denken anzuregen. Zum anderen werden Visualisierung von den Schülerinnen und Schüler selbst angefertigt, um wissen zu erarbeiten, zu vertiefen oder zu lernen. Wenn Schülerinnen und Schüler Visualisierungen selbst erstellen, dann werden diese zu Lernstrategien, wohingegen von Lehrerinnen und Lehrer eingesetzte Grafiken und Bilder, zu Lehrstrategien werden. 

Didaktische Visualisierung – als Lern- oder Lehrstrategie – im Unterricht können folgende Funktionen übernehmen:

dekorative Visualisierungen sollen das Lernmaterial interessanter und für die lernenden motivierender machen.

Visualisierung sollen das Lernmaterial strukturieren. (Gliederung, Überblick, Orientierung, zeitliche Abfolge)
Visualisierung dienen der Veranschaulichung des Lernmaterials und ergänzen die Text Informationen. In einem Text über Frösche gibt es vielleicht daneben ein Bild von einem Frosch.
Visualisierung mit transformieren der Funktion sollen Ermöglichen, dass eine Person sich den Inhalt besser merken kann und sie dient als Merkhilfe im Sinne einer visuellen Eselsbrücke.
Nicht jeder Visualisierung offenbart mit dem ersten Blick alle relevanten Aspekte und müssen zunächst erst mal ausgewertet bzw. interpretiert werden damit sie den ganzen Inhalt offenbaren. Interpretierende Visualisierungen sollen abstrakte Informationen vereinfachen.

Bedeutung von Visualsisierungen für den Unterricht

Visualisierung sind folglich sowohl für Schüler als auch für die Lehrkraft ein großer Gewinn. Den größten Lernerfolg erzielt die Person, die selbst visualisiert, denn auf diese Art und Weise wird das Gehirn aktiviert, indem es eigene Ideen konstruiert und das Wissen dadurch leichter und länger gespeichert. Visualisierungen sind somit einer der wichtigsten Schlüssel für den eigenen Lernerfolg. Unser Gehirn liebt Bilder. Wir lernen mit Bildern leichter. Visualisieren kann jeder lernen.

Didaktische Visualisierungen

Wer visualisieren kann, ist klar im Vorteil. Gute didaktische Visualisierungen sind der Schlüssel zum Lernprozess. Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler sollten ihre eigenen didaktischen Visualisierungen erstellen können, weil es sich um eine grundlegende Lerntechnik handelt, die das Lernen leichter macht. 

Welche Kriterien müssen gute didaktische Visualisierungen erfüllen?

... zeigen auf den ersten Blick das Thema

Die Visualisierung schafft sofort einen guten Überblick und der inhaltliche Schwerpunkt ist sofort zu erfassen.

... enthalten die wesentlichen Kerninhalte

Alle relevanten Botschaften müssen enthalten sein. Überflüssige Informationen sollten weggelassen werden und werden als störend empfunden. 

Folglich: In der Kürze liegt die Würze.

... haben eine gute Struktur und sind übersichtlich

Ein gute didaktische Visualisierung lenkt den Blick des Lesers und gibt im schnell Orientierung zur Thematik. Es gibt einen roten Faden, der sich durch die ganze Visualisierung zieh

... sind fachlich eindeutig und korrekt

Die Inhalte sind fachlich eindeutig und richtig. Die Visualisierung stellt komplexe Zusammenhänge einfach dar. Sie helfen uns die Natur der Dinge besser zu verstehen. Didaktische Visualisierungen sind Modelle. 

... haben einen didaktischen Mehrwert

Didaktische Visualisierungen wird von uns Lehrerinnen und Lehrer bewusst zu einem bestimmten Zweck eingesetzt und erfüllt eine Funktion im Unterricht. Diese Visualisierung hat einen dikaktischen Mehrwert und stellt eine echte Bereicherung für Schülerinnen und Schüler im Unterricht dar.

... sind lernfördernd

Ein gute didaktisch Visualisierung wirkt sich lernfördernd auf die Schülerinnen und Schüler aus und sorgt dafür, dass keine Fehlvorstellungen entstehen. Schlechte Darstellungen erzeugen im Zweifelsfall das Gegenteil und wirken sich lernhemmend aus. 

... sind ansprechend gestaltet

Didaktische Visualisierungen sind eine visuelle Lernhilfe und Lerngrundlage. Mit einfachen Gestaltungsregeln lassen sich ansprechende Visualisierungen erstellen. 

Kriterien für eine gute didaktische Visualisierungen

Die folgenden Kriterien müssen erfüllt sein für eine gute didaktische Visualisierung:

  • zeigen auf den ersten Blick das Thema
  • enthalten die wesentlichen Kerninhalte
  • haben eine gute Struktur und sind übersichtlich
  • sind fachlich eindeutig und korrekt
  • haben einen didaktischen Mehrwert 
  • sind lernfördernd
  • sind ansprechend gestaltet